Südindien

"Land zwischen Vergangenheit und Zukunft"

Bei winterlichen Temperaturen bin ich von zu Hause los und bei tropischen Temperaturen kam ich mitten in der Nacht in Chennai an.

Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten fühlte ich mich sehr schnell wohl auf dem Subkontinent.

Da ich schon viel in der Weltgeschichte herumgereist bin, war ich schon etwas skeptisch, ob Indiens Süden meinen Ansprüchen wohl genügen würde. Und es genügte!

Ich war zwar von einer früheren Indien-Reise eher etwas reserviert; aber Südindien überzeugte mich. Zumal ich kein Freund der indischen Küche bin. Schon am Morgen Curry und Kurkuma, das muss ich nun wirklich nicht haben, so sehr ich Neuem und Unbekanntem aufgeschlossen bin.

Indes die Gerichte Südindiens waren eine wahre Gaumenfreude für mich. Und über eventuelle Probleme wegen Hygiene oder anderen Gründen für Magenverstimmungen kann ich bei dieser Reise absolute Entwarnung geben. Als ausgesprochener Freund von Speiseeis muss ich sogar gestehen, dass ich beim Nachspeisenbuffet einfach nicht widerstehen konnte. Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass ich Eis essen würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Ich tat es und alles war „leiwand“ wie der Österreicher sagen würde.

Aber Südindien bietet natürlich noch viel mehr als eine gute Küche.

Die vielen Tempel, die Shiva, Vishnu, Brahma oder anderen Gottheiten geweiht sind, zeugen immer wieder von einer anderen Welt, in die man sich hineindenken muss. Die Mentalität und der Glaube der Inder sind eben vollkommen anders als bei uns Europäern.

Sicher, man muss sich an das Barfußgehen in den Tempeln gewöhnen, manchmal kann man sogar mit Tempelsocken herumlaufen; aber im Endeffekt ist es halb so schlimm.

Indien ist eben etwas anders. Man sieht, wenn man über Land fährt, viele arme Menschen, aber ein Handy besitzen sie trotzdem alle. Die Moderne macht nicht vor dem einfachen Leben Halt!

Die Menschen sind sehr freundlich und gerne zu einem Schwätzchen aufgelegt. Sicher, viele wollen gerne etwas verkaufen, aber selbst wenn sie kein Geschäft machen, bleiben sie nett und höflich.

Und wenn man in so eine Reisegruppe wie in meine hinein gerät, dann ist das noch ein zusätzlicher Bonuspunkt. Und unsere Reiseleiterin von STUDIOSUS war eine kompetente Kennerin dieser Region und trug viel zu der sehr gelungenen Reise bei.


März 2012, J. R.