Myanmar
Mingalarbar im Land der Pagoden
Um etwas weiter auszuholen. Ich war bereits 1982 als rucksackreisender Student in Burma, wie man damals noch zu Myanmar sagte. Eine Woche Aufenthalt war möglich und dann musste man wieder das Land verlassen.
Jetzt wollte ich dieses damals tiefreligiöse Land etwas ausführlicher bereisen und meine Erinnerungen auffrischen und auch neue Entdeckungen machen.
Damals sagte ich, dass die Burmesen auf jedem Hügel eine Pagode bauen und wenn kein Hügel da ist, dann schütten sie einen auf. Heute hat sich daran nichts geändert. Ganz im Gegenteil. Es sind noch mehr Pagoden geworden.
Die drei Wochen Rundreise waren ein Erlebnis und ich möchte sie keinesfalls missen, aber nach der Reise hatte ich für längere Zeit genug von Pagoden, Stupas und buddhistischen Klöstern, so schön und interessant sie auch waren. Es hieß aber schon in der Reiseausschreibung, dass man mindestens eine Pagode pro Tag auf dem Programm habe. Von wegen eine, mehrere waren es; aber schön und interessant waren sie trotzdem! Und in Pagan gibt es mehr Pagoden als Einwohner! An das Barfußgehen hatten wir uns mittlerweile auch gewöhnt.
Sonnenuntergänge habe ich noch nie so viele bewusst gesehen wie in Myanmar und trotzdem waren sie immer wieder einzigartig.
Ob die U-Bein-Brücke bei Mandalay, der Goldene Felsen oder eine Bootsfahrt auf dem Inle-See, ein Highlight jagte das nächste.
Myanmar ist zwar ein sehr armes und ländlich geprägtes Land; aber genau da wird es für uns Wohlstandstouristen „interessant". Einen Ochsenkarren auf der Straße zu sehen, wie gerade eine Fuhre Heu nach Hause gefahren wird, ist ein Bild, das man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Hier ist Geschwindigkeit nebensächlich.
Und die Menschen sind nicht nur freundlich, sondern scheinen glücklich zu sein und sind sehr hilfsbereit, die für ihre Religion alles geben.
Auch die burmesische Küche ist gar nicht so übel. Aber wer reist schon wegen dem Essen in ferne Länder?
In den letzten dreißig Jahren hat sich so viel gar nicht geändert.
November 2013, R. J.