Japan

„Zur Kirschblüte nach Japan“

Wenn ich als Vielreisender erzählte, dass ich noch nicht in Japan gewesen sei, dann bekam ich meistens ungläubige oder gar verwunderte Äußerungen zu hören. Aber es hatte sich einfach noch nicht ergeben.

Jetzt aber war es soweit und ich suchte mir die Zeit der Kirschblüten aus, von der die Besucher immer so schwärmen. Allerdings sind die Kirschbäume nicht mit unseren Obstbäumen zu vergleichen. Es sind Zierkirschen. Und die Japaner lieben sie und in wahren Völkerwanderungen begeben sie sich in die Stadtgärten oder Parks, wo Kirschbäume stehen, um diese Pracht zu erleben.

Mein erster Eindruck von Japan war aber das irre Straßennetz mit seinen Hochautobahnen, den spiralförmigen Zufahrtsstraßen und den kilometerlangen Hängebrücken in diesem hoch technisierten Land. Es ist schon erstaunlich bei dieser Fülle an Fahrzeugen, wie alles ziemlich reibungslos funktioniert.

Gewöhnungsbedürftig waren für mich die ständigen Verbeugungen, die man Fremden gegenüber machte. Allerdings privat sind die Japaner etwas anders. Dies zu erklären, würde aber jetzt zu weit führen.

Als ich dann aus Tokio rauskam und durch das Land fuhr, merkte ich, dass es auch das andere, das beschauliche Japan gibt.

Natürlich gab es zu dieser Zeit überall die blühenden Kirschbäume. Aber Japan hat sehr schöne Tempel, Schreine und die mächtigen Burgen zeugen von der reichen Geschichte des Landes der Shogune.

Wer gerne Sushi isst, kommt hier voll auf seine Kosten. Allerdings gibt es auch andere Speisen, die nicht unbedingt auf dem normalen Speiseplan eines Bayern stehen, wie Seegras, Seetang, Umeboshi, die in Salz eingelegten japanische Pflaumen, der Matcha-Tee, Tofu und nicht zu vergessen Wasabi, der japanische Meerrettich. Damit alles besser rutscht, trinkt der Japaner gerne Sake. Allerdings ist das japanische Bier für bayerische Geschmacksnerven die bessere Alternative.

Einer Tee-Zeremonie beizuwohnen oder einen ZEN-Meister beim Meditieren zu erleben gehört ebenfalls zum Muss, um Japan erlebt zu haben oder eine Nacht in einem Ryokan, einem privaten Gästehaus, in dem üblicherweise nur Japaner übernachten oder in einem buddhistischen Kloster zu verbringen, ist mal eine andere Art, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen.

Japan bietet sehr viel und sehr Vielfältiges. Vieles ist vielleicht nicht für uns Mitteleuropäer ganz verständlich, aber wie heißt es so schön: Andere Länder, andere Sitten.

Es war auf jeden Fall höchste Zeit für mich, dass ich mich in dieses fernöstliche Land aufgemacht habe. Es war eine Reise Wert und ich möchte sie auf keinen Fall missen.

In diesem Sinne „Domo arigato gozaimass, Nippon und Sayonara!“

 

 

April 2016, J. R.