Türkei
Zwischen Okzident und Orient
Nachdem ich bei meiner Stippvisite in Istanbul schon so begeistert war, wollte ich unbedingt noch mehr von der Türkei erleben.
Istanbul stand erneut auf dem Programm. Diese Stadt kann man immer wieder besuchen und findet stets etwas Neues zu entdecken. Und wenn sich nach so kurzer Zeit noch ein Cafébesitzer im Großen Basar an einen erinnern kann, dann lässt ein kleiner Schwatz bei einem Mokka mit etwas Löwenmilch (Raki) nicht lange auf sich warten. Genau diese Gastfreundschaft nimmt mich für diese Stadt und seine Menschen so ein.
Auf meiner ersten IKARUS-Reise hatte ich einen Reiseleiter namens Ismail, der war genauso hoch wie breit. Dieser kleine Mann brachte nicht nur mir sein Land näher; er war wohl mit der ausschlaggebende Grund, dass die ganze Reisegruppe von diesem Land begeistert war. Mit Witz, Esprit und nicht oberlehrerhaftem Wissen erzählte er von seinem Anatolien, dem Mutterland, wie die Türkei eigentlich heißt. Jede Führung und jede Besichtigung wurde zu einem kleinen Event.
Wir sahen die Überreste von Troja, Pergamon und Ephesus, sahen Milet, kletterten in Pamukkale herum, überquerten mit dem Heißluftballon Kappadokien, ehe wir von der alten Hethiter-Hauptstadt Hattuscha nach Ankara kamen. Wir bekamen eine Fülle von Eindrücken ohne dabei überladen zu werden. Die Türkei ist ein Eldorado für jeden Interessierten an der Geschichte der Antike. Vieles ist auch nach tausenden von Jahren noch gut erhalten oder teilweise sogar wieder restauriert worden.
Für das Kulinarische sorgt eine abwechslungsreiche Speisekarte, wobei man die bereits bei uns bekannten Gerichte lieber meiden sollte. Es gibt noch viele andere Speisen, die man unbedingt mal probieren sollte. Hereinfallen kann man nicht. An der Küste sollte Fisch bevorzugt genossen werden; denn frischer und abwechslungsreicher kann man ihn nicht bekommen. Auch die Nachspeisen sind nicht zu verachten. Vielleicht ist einiges für unseren Geschmack manchmal etwas zu süß. Außerdem wächst in der Türkei jede Art von Obst, sogar Bananen, und ein Granatapfelsaft ist ein Gedicht. Nach dem Essen sollte ein Tässchen des „türkischen Kaffees" die Verdauung beleben.
Die Türkei ist in jeder Hinsicht eine Reise wert, manchmal sogar mehrere.
April 2009, R. J.