Irland

Die „grüne" Insel im Nordatlantik

Schon seit längerem wollte ich mal die kleine Insel im Nordatlantik bereisen. Ich hatte viel und nur Gutes von ihr gehört. Endlich hatte es geklappt.

Bei meiner späten Ankunft in Dublin holte mich ein Fahrer vom Flughafen ab und brachte mich ins Hotel. Und da bekam ich schon einiges von der Mentalität der Iren mit. Sie sind ein sehr fröhliches Volk, sind sehr aufgeschlossen, redselig und trinken gerne ihr Guinness. Mein Fahrer erzählte mir gleich was derzeit so in Dublin abläuft und, dass er nachdem er mich abgesetzt hat, gleich sich mit Freunden zu einem Guinness treffen wird. Heute sei schließlich Samstag!

Wenn man Irland bereist und seine Kirchen, Hochkreuze oder Burgen sieht, fühlt man sich in eine etwas andere Zeit versetzt, als die Kelten noch das Land prägten; aber am Abend in einem urigen, irischen Pub ist man wieder im Hier und Heute und genießt sein rauchiges Guinness, wobei man sich spätestens beim zweiten Bier an den etwas anderen Geschmack gewöhnt hat.

Es ist ein Erlebnis, wenn man durch die malerischen, grünen Landschaften mit ihren Schafherden fährt, die zerklüfteten Küstenstreifen sieht, die von der Irischen See bearbeitet werden und dann bei einem Seafood Chowder, der exzellenten, zähflüssigen, irischen Fischsuppe, mit den freundlichen Iren ins Gespräch kommt. Irland ist europäisch und doch etwas anders.

Irland ist nicht hektisch. Hier hetzt man nicht von Termin zu Termin. Man hat Zeit. Man muss sich auch Zeit nehmen. Auf vielen Straßen kann man auch gar nicht schnell fahren oder überholen. Dann zuckelt man eben einem Traktor hinterher und käme nie auf den Gedanken wild zu hupen, um passieren zu können. Der Ire hat Zeit und man gewöhnt sich selbst sehr schnell daran.

Nach dem Abendessen saß unsere Reisegruppe meist geschlossen irgendwo in einer Bar oder in sonst einer Guinness-Tankstelle und ließ den Tag auf irische Art ausklingen. Und wenn unser Reiseleiter Christian noch zur Gitarre griff und mit den Einheimischen „The wild Rover" oder „Whiskey in the Jar" anstimmte, dann waren wir alle auf einmal Iren, wenn das nicht irre ist!

Irland zu bereisen, war für mich eines meiner Reise-Highlights.

 

Juni 2013, R. J.