Südafrika
Entlang der südlichen Küste - ein tolles Erlebnis
Unser Ziel hieß dieses Jahr Süd Afrika. Wie die meisten die Ihre kurze Urlaubszeit planen, wollten wir möglichst viel an Eindrücken mitnehmen. Daher war das Ziel ein paar Tage Kapstadt und Umgebung gefolgt von einer Tour im Leihwagen entlang der südlichen Küste die auch als „Gardenroute“ bekannt ist. Als Abschluss wollten wir in eine Lodge in einem Park. Diese Idee als Vorgabe, erarbeiteten wir zusammen mit dem Reiseteam den endgültigen Plan.
Der Vorteil ist, das Frau Neumann viele der Ziele aus eigener Erfahrung kennt und immer Sachkundig beraten kann. Dabei möchte ich „Beraten“ als den wichtigsten Faktor herausstreichen, denn überreden einfach ein Standardangeboten zu buchenden habe ich hier noch nie erlebt.
Unser erstes Ziel hieß 5 Tage Kapstadt. Für die ersten beiden Tage hatten wir uns einen Guide gebucht. Dieser erhielt den Auftrag nicht die üblichen Dinge wie den Tafelberg oder die Pinguine anzusteuern und nichts wo ein Bus parken kann. Wir nutzen gerne einen Guide, denn gerade Hintergründe und Lokalkolorit erfährt man ohne Ortskundige meist kaum.
Die folgenden Tage in Eigenregie nutzen wir dann für die Klassiker. Den Tipp den Tafelberg entweder als erste oder letzte zu besuchen beherzigten wir und so sparten wir uns 1-2 Stunden Wartezeit.
Wir machten uns danach auch auf den Weg zum eigentlichen Cape und besuchten auf der Strecke die Pinguine. Boulder Beach mit den Pinguinen kann man sich aber sparen, wenn man sowieso die Garden Route auf dem Plan hat. Ein Abstecher nach Betty's Bay (-34.37111,18.891868) beschert einem 10 mal mehr Tiere zu einem viertel der Kosten und ohne sich mit Reisenden aus 4 Bussen auf den Steg zu quetschen.
Auf der Gardenroute hatten wir einen Mix aus Bed&Breakfest, die naturgemäß mehr Charme hatten, und Hotels. Wir haben uns an der Küste entlang über Hermanus, Knysna, Francis Bay nach Port Elisabeth gehangelt. Wir wären noch gerne weiter an der Küste entlang gefahren aber unsere Zeit war natürlich begrenzt und so flogen wir von Johannesburg in Richtung Krüger Park.
Freunde die wir in Kapstadt trafen berichteten von ihrer Tour durch den Krüger Park inklusive Asphaltstraßen und mobilen Blitzern, was nicht gerade unseren Vorstellungen entsprach. Wir hatten uns aber schon vorher für ein privates Resort entschieden was wir auch nicht bereuten. Wir waren im Sabi Sands Resort das direkt an den Krüger National Park angrenzt. Angrenzte ist dabei wörtlich zunehmen, denn er lag genau auf der anderen Seite des Flusses an dem unsere Lodge lag. Alle Tiere können übrigens überall frei zwischen dem Krüger Park und den vielen privaten Parks, die Ihn umgeben, umherstreifen.
Die Ivory Lodge, in der wir waren, besteht aus einer Rezeption, einem Boma (Haupthaus) und nur 6 Häusern. Alles ist über Holzstege verbunden und so weitläufig das niemand den anderen sehen oder gar stören kann. Lion Sands war eine Empfehlung vom Reiseteam und diese auch wirklich wert. Man hatte die ganze Zeit immer den gleichen Ranger und auch die gleiche Bedienung, hier Butler genannt, im Restaurant. Das erspart einem jeden morgen zu erklären wie man den Kaffee gerne trinkt oder das man gerne Wein zum Abendessen hätte. Wir hatten „Benry“ als Ranger, „Jus“ als Tracker und in der Boma war „Rodnick“ für uns zuständig.
Der typische Tagesablauf wird durch die Aktivitätszyklen der Tiere bestimmt und die sind nun mal in der Morgen- und Abenddämmerung am aktivsten. Um 5:00 Uhr beginnt der Tag mit einem Weckruf durch den Ranger. Ein paar Minuten später trommelte sanft der Butler an einer Holzglocke am Eingang um mitzuteilen das er durch eine Klappe den gewünschten Kaffee und etwas Gebäck von außen in den Wohnzimmerschrank gestellt hat. Um 5:30 traf man sich an der Rezeption wo der Ranger, nebst Tracker, mit dem Jeep wartete.
Ein Gamedrive dauert insgesamt etwa 3 Stunden und wird durch eine kleine Pause unterbrochen. Dann wird an einer schönen Stelle angehalten und vorne am Jeep ein kleiner Tisch eingehängt. Zur Auswahl stehen Softdrinks aber auch Kaffee, Tee oder eine heiße Schokolade und es werden verschiedene Plätzchen gereicht.
Nach der Rückkehr kann man zuerst auf sein Zimmer gehen oder auch gleich zum Frühstück. Dort wurden wir immer fröhlich von Rodnick begrüßt. Frische Früchte und ein paar süße Leckereien wurden immer gleich auf den Tisch gestellt und dann konnte man von der Menükarte wählen ob mal Zerealien, Eiergerichte, Pancaks oder irgend etwas anderes möchte. Aber auch individuelle Wünsche werden, wenn möglich, erfüllt. Jede Mahlzeit konnte auch auf Wunsch im Zimmer eingenommen werden. Wir bevorzugten aber immer die Boma.
Das frühe Aufstehen nicht gewöhnt, zog es uns nach dem Frühstück meist in die Nähe unseres Bettes. „Emy“ unser Zimmermädchen hatte inzwischen wieder klar Schiff im Zimmer gemacht. Auf dem Bett lag eine kleine Schultafel nebst Kreide über die man mit Emy kommunizierte um zB Wäsche waschen zu lassen (was alles inklusive war) oder andere Wünsche zu äußern.
Um 16:00 gab es zur Stärkung Kaffee in der Boma und um 16:30 startete der zweite Gamedrive des Tages. Auch dieser wurde durch eine kleine Rast unterbrochen und es wurden „Sundowner“ nach Wahl (Champagner, Wein, eine Auswahl von Spirituosen oder frisch gemachten Mojito) gereicht.
Vor dem Abendessen traf man sich in der Bar auf einen Aperitif. Dort saßen auch die Ranger und man unterhielt sich zwanglos oder stelle noch Fragen zu den am Tag erlebten Dingen.
Das Abendessen wurde je nach Temperatur innen am Kamin oder auf der Terrasse unter einem gewaltigen Baum gereicht. Es gab immer ein Menü dessen einzelne Komponenten man sich selber zusammenstellte.
An einigen Abenden wurde auch draußen neben dem BBQ gedeckt und man wählte vom Grill was einem schmeckte. Gladice, die Chefin der Küche, erklärte am Tisch was alles auf dem Grill geboten wurde. Sie erklärte auch gerne wie die Soßen gemacht wurden oder nahm Wünsche entgegen falls man gerne etwas anderes wollte. An diesen Abenden saß man als Gruppe zusammen mit dem Ranger am Tisch, in dessen Jeep man fuhr.
Es war zwar unser erster Urlaub in einer Lodge und somit auch der erste mit Gamedrives, aber wir können uns schwer vorstellen das man es viel besser machen kann als Benry, unser Ranger, es machte. Er war immer bereit uns ausführlich alle Einzelheiten zu den Tieren zu erklären. Er hatte auch ein Buch dabei in dem er zum Beispiel den gerade gesehenen Vogel aufschlug und es dann im Jeep herumreichte.
Die Jeeps waren alle mit Funk ausgestattet und der Ranger hatte ein Headset im Ohr. So verständigten sich die Ranger wenn einer irgendwo etwas besonderes gesehen hatte. Benry erklärte uns auch das sie versuchen sich so abzustimmen damit nie mehr als zwei Fahrzeugen an einer Stelle sind.
Insgesamt war der Urlaub ein tolles Erlebnis und es ist bestimmt nicht der letzte den wir beim Reiseteam gebuchte haben.