Papua Neuguinea

„Eine Reise zurück in die Steinzeit zu den Kopfjägern nach Papua-Neuguinea"

Bis vor kurzem stand Papua-Neuguinea gar nicht auf meiner Liste der Länder, die ich mal bereisen wollte. Dann bekam ich ein Angebot eine etwas andere Reise zu unternehmen, dorthin, wo schon länger keine Fremden bzw. Touristen mehr gewesen sind. Das konnte ich nicht ausschlagen, zumal wir nur ein kleiner Kreis an Reiseinteressenten waren, die von IKARUS mehr oder weniger ausgewählt wurden auf diese Sonderreise mitzugehen.

Nach einem langen Flug, mit Stopp in Singapur, kam ich nach einem insgesamt 18½-Stunden-Flug in Port Moresby, der Hauptstadt Papua-Neuguineas, an. Schon hier war alles etwas anders, als man es auf anderen Flughäfen gewohnt ist. Zeit zum Verschnaufen blieb aber kaum; denn es ging gleich wieder weiter nach Goroka ins Landesinnere ins Dorf Asaro zu den „Mudmen“, den Lehmmännern, mit ihrer furchterregenden Aufmachung. Das allein war schon die lange Anreise wert. Aber die Lehmmänner waren auch gute Gastgeber. Sie luden uns ein an einem traditionellen Essen, einem Mumu, teilzuhaben. Das Essen wurde in einem Erdofen gekocht.

Am Mount Gurupoka sahen wir den Monko-Monko-Tanz der dort lebenden Papuas. Weitere Zeremonien folgten. Die verschiedenen Stämme hatten lange wenig Kontakt untereinander und wenn dann waren es eher kriegerische Auseinandersetzungen. Durch das zerklüftete Land und unwegsamen Dschungel lebten sie sehr isoliert, was sich auch daran zeigt, dass es keine gemeinsame Sprache gegeben hatte. Heute verständigen sich die Papuas untereinander in Englisch bzw. in Pidgin-Englisch.

Eine abenteuerliche Fahrt über Holperstraßen brachte uns an die Küste der Bismarck-See nach Madang. Wir wohnten mehreren Singsings bei und waren immer wieder über die Freundlichkeit dieser wunderbaren Menschen erstaunt.

Eine Nacht in Port Moresby brachte uns etwas in die sogenannte Zivilisation zurück. Von dort ging es zu den Trobriand-Inseln. Für verweichlichte Europäer eine neue Erfahrung. Strom gab es nur von 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Und unsere Mahlzeiten bestanden aus Süßkartoffeln, Yams-Wurzeln, Fisch und Meeresfrüchten, wie Krebsen, Garnelen, Hummer etc..

Die Yams-Wurzel ist ein wichtiger Faktor im Leben der Papuas. Wer die meisten und größten Yams-Wurzeln hat, ist der angesehenste Mann im Ort.

Von den Trobriand-Inseln ging es wieder zurück nach Port Moresby und weiter nach Rabaul und von dort nach Kokopo, der ehemaligen Hauptstadt der Kolonie Deutsch-Neuguinea.

Ein weiteres kulturelles Highlight war die Ankunft der Dukduks, der Geister im Blätterkleid, die hier vom Wasser an Land gehen. Weitere Singsings anderer Stämme beim Warwagira-Festival schlossen sich an.

Am Abend ging es zu einem weiteren Singsing in die Berge ins Dorf Kainagunan. Dort erlebten wir wie die Baining den Feuertanz aufführten. Wieder ein mehr als beeindruckendes Schauspiel.

Ich habe schon viel gesehen, aber hier auf Papua-Neuguinea wurde ich Zeuge von sehr beeindruckenden Zeremonien von überaus freundlichen Menschen. Mir fehlen eigentlich immer noch die Worte, um das auszudrücken, was ich erleben durfte. Es war eine phantastische Reise in eine andere Welt!

 

 

Juli 2018, J. R.