Neuseeland

„Reise ans Ende der Welt, dort wo die Hobbits wohnen"

Wer kennt sie nicht die „Hobbits“ von J.R.R. Tolkien. Hier auf Neuseeland wurde das Gros der Filme gedreht. Neuseeland bietet die ideale Kulisse dazu. Ich habe die Hobbits allerdings nicht gesehen. Wahrscheinlich waren sie mal wieder auf Reisen durch das Auenland.

Es ist ein weiter Flug bis nach Neuseeland. Lange habe ich ihn hinausgezögert. Es war dann auch die weiteste Reise, die ich je gemacht habe und wahrscheinlich auch je machen werde. Auch wenn ich jetzt schon das Ende vorwegnehme. Es war jede Flugstunde wert.

Mit SINGAPORE AIRLINES ging es 24 Stunden reine Flugzeit von Frankfurt über Singapur nach Christchurch. Dort angekommen war es mit der Zeitverschiebung 12 Stunden später als bei uns daheim.

Und am nächsten Morgen ging es dann auch schon los und ich sah die Südinsel in allen Facetten, denn Neuseeland bietet von allem etwas, Berge, Seen, ausgedehnte Urwälder, tolle, aber nicht ungefährliche Strände, nette Menschen, Vulkane, Fjorde und vieles mehr.

Einzigartig ist aber Neuseelands Vogelwelt. Leider kamen durch die Besiedlung die vorher hier nicht existenten Säugetierarten auf die Inseln, die bis heute den vielen flugunfähigen Vögeln arg zusetzen.

Es ist aber schon etwas Einzigartiges, wenn man die frechen und überaus klugen und nicht menschenscheuen Keas sieht, die manchen Touristen einen Streich spielen. Kiwis hingegen kann man in freier Wildbahn wohl nur noch schwer vor die Kamera bekommen, zumal sie auch noch nachtaktiv sind.

Und an den richtigen Meeresstellen sind Walbegegnungen fast hundertprozentig garantiert. Ich hatte sogar das Glück, dass ein Buckelwal, dem nicht nur unser Boot, sondern auch Delfine, kilometerweit gefolgt waren, plötzlich zeigte, was so alles in ihm steckte. Er sprang mehrere Male mit seinem mächtigen Körper aus dem Wasser und klatschte dann noch mit seiner Schwanzflosse mehrmals auf die Wasseroberfläche. Schließlich winkte er uns noch mit seiner Brustflosse zum Abschied, ehe er in den Weiten des Tasmanischen Meeres verschwand.

Neuseeland punktet nicht mit historischen Sehenswürdigkeiten, sondern seine Natur ist einzigartig. Und die Kiwis, und hier meine ich nicht die einzigartigen Vögel mit ihren langen Schnäbeln oder die bei uns gern gegessene Frucht, sondern die Neuseeländer, wie sie sich selbst nennen, tun sehr viel um ihre wunderbare Natur weitestgehend zu erhalten.

Meine Reise durch die beiden Inseln Nord und Süd, sowie durch Stewart-Island, war ein faszinierendes Erlebnis; die Begegnung mit den Maoris, den Ureinwohnern Neuseelands, und ihrer naturbezogenen Kultur, eine Bereicherung meines kulturellen Horizonts.

Bei den Kiwis läuft vieles nicht so hektisch ab wie bei uns. Aber es funktioniert trotzdem alles wie am Schnürchen. Neuseeland ist ein Land, in dem die Natur den Takt vorgibt, aber auch ein sehr modernes Land. Beides schließt sich nicht aus. Die lange Anreise vergisst man spätestens, wenn man eine erste Wanderung durch einen der vielen Nationalparks unternommen hat.

 

 

Februar 2018, J. R.